KI im Fokus: «KMU-Zmorge» beleuchtet Chancen
Das dritte «KMU-Zmorge» der ComDataNet AG widmete sich dem Thema künstlicher Intelligenz. Eine KI-Expertin gewährte Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und praktischen Anwendungsfelder von KI-Werkzeugen für KMU.
Immer mehr Schweizer KMU setzen auf Künstliche Intelligenz (KI). So hatten im vergangenen Jahr bereits mehr als die Hälfte von ihnen (55%) KI in ihre Arbeitsprozesse integriert, wie eine Studie von Sotomo zeigt. Ein Beispiel für den Erfolg von KI ist etwa die Spracherkennung, die seit einigen Jahren stark an Bedeutung gewinnt. Insbesondere Chatbots werden in diesem Zusammenhang zunehmend von KMU eingesetzt, um beispielsweise rund um die Uhr einen Kundenservice zu gewährleisten.
Um solche und weitere Themen drehte sich das diesjährige «KMU-Zmorge» vom vergangenen Mittwoch, 7. Mai 2025. Bereits zum dritten Mal lud die ComDataNet AG zum informativen Networking-Anlass ein. Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter von Firmen, Behören und Organisationen folgten der Einladung ins Zeughaus auf dem Altdorfer Unterlehn, um sich bei Fachvorträgen über die Chancen und Herausforderungen von KI auseinanderzusetzen.
Längst kein Zukunftsszenario mehr
«Künstliche Intelligenz ist auch in KMU schon längst kein Zukunftsszenario mehr», betonte Martin Aschwanden, Geschäftsführer der ComDataNet AG (CDN) zum Auftakt der Veranstaltung. Er warf die Frage in den Raum, wer KI, in welcher Form auch immer, bereits im Betriebsalltag einsetzt – und sah sich durch zahlreiche erhobene Hände in seiner Einschätzung bestätigt. «Es ist ein Thema, das unsere Arbeitswelt, unsere Prozesse und unsere Denkweise bereits heute fundamental verändert – und in Zukunft noch viel mehr prägen wird.» Als umfassender ICT-Dienstleister beschäftige sich natürlich auch die ComDataNet selbst intensiv mit diesem Thema. «KI durchdringt längst sämtliche Branchen und eröffnet Potenziale, die wir gemeinsam entdecken, verstehen und gezielt nutzen wollen», so Martin Aschwanden.
Wie der erfolgreiche Umgang damit gelingen kann, veranschaulichte Dr. Nadine Stutz, Dozentin für Digital Communication und generative KI an der Hochschule Luzern (HSLU) und Inhaberin von empower digital. In ihrem anschliessenden Impulsreferat zeigte die Gastreferentin praxisnah auf, wie insbesondere die generative KI und entsprechende Werkzeuge in Unternehmen erfolgreich Anwendung finden.
«Den Schrecken vom weissen Papier nehmen»
«Beim Erstellen von Texten beispielsweise können KI-Tools wie ChatGPT oder Microsoft Copilot helfen, schneller zu Ergebnissen zu gelangen – zum Beispiel beim Formulieren von Titeln, beim Redigieren oder Kürzen von Texten oder beim Erstellen einer ersten Textstruktur», sagte Nadine Stutz. «Sie kann helfen, den Schrecken vom weissen Papier zu nehmen.» Aber: «Menschliches Fachwissen bleibt entscheidend. Die Maschine liefert Vorschläge – beurteilen und verfeinern müssen wir sie selbst», betonte Stutz.
Dabei hob sie hervor: «KI funktioniert nicht ohne Kontext.» Viele Nutzerinnen und Nutzer würden etwa bei ChatGPT direkt mit einer Frage oder einem Wunsch einsteigen, ohne der Maschine mitzuteilen, in welcher Rolle sie antworten oder für welche Zielgruppe ein Text gedacht sein soll. «Wer das volle Potenzial der KI nutzen will, muss ihr eine Perspektive geben, etwa die Sichtweise eines Verkaufsleiters oder eine bestimmte Ansprechgruppe – je nachdem, welches Ziel man mit einem Text erreichen möchte», so Stutz. Auf die Frage, ob sie manche Branchen und Jobs durch die KI gefährdet sehe, antwortete die Expertin: «KI wird dir nicht den Job wegnehmen – aber Menschen, die KI clever einzusetzen wissen.»
Den Abschluss des «KMU-Zmorge» machte Samuel Brunner, Leiter Operation bei der ComDataNet AG, mit seinem Einblick in die Wichtigkeit der Cybersicherheit für KMU. Dabei zeigte er auf, warum sich jedes Unternehmen, egal welcher Grösse oder welcher Branche, dem Thema annehmen sollte. «Cybersicherheit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Schutz, Kosten und Benutzerfreundlichkeit», so Samuel Brunner. «Sicherheit ist wichtig, aber niemand will alle fünf Minuten ein neues Passwort mit zehn Sonderzeichen eingeben müssen.» Es gilt hier, die goldene Mitte zu finden. Mit dem ICT-Security-Checkup der ComDataNet hat man einen ICT-Grundschutz für KMU eingeführt, der eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Sicherheit gewährleistet – damit KMU die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Cybergefahren steigern können.